Miriam-Mirza
RFID im Krankenhaus
Wie funktioniert die RFID-Technik?
Die Abkürzung RFID steht für Radiofrequenz-Identifikation. Dabei werden hochfrequente elektromagnetische Felder genutzt, um beispielsweise Krankenhausgegenstände zu orten. Dazu werden an die Geräte so genannte RFID-Tags angebracht, die wiederum mithilfe eines RFID-Lesegeräts verfolgt werden können. Das RFID-Tag ist ein mit einer Antenne versehener Chip, der Informationen wie ID-Nummer oder Electronic Product an das Lesegerät sendet. Häufig sind die Lesegeräte in Krankenhausfluren oder -zimmern fest installiert.
Die Lesegeräte können die vom Tag gesendeten Informationen innerhalb einer bestimmten Reichweite auslesen. Das Auslesen funktioniert wie folgt: Das Lesegerät überträgt einen Befehl, indem es Energie aussendet, die ein Tag aktiviert. Letzterer decodiert den vom Lesegerät erhaltenen Befehl und antwortet mit der Übermittlung seiner ID. Auf diese Art und Weise kann ein Tag über mehrere Lesegeräte hinweg verfolgt und seine Position ermittelt werden. Dabei gibt es aktive und passive Tags. Ein aktives Tag besitzt eine eigene Stromquelle, wohingegen ein passives Tag die Energie aus der elektromagnetischen Strahlung des RFID-Lesegerätes erhält.
Nutzen von RFID-Technologie im Krankenhaus
Im Krankenhaus findet die RFID-Technik vielseitige Anwendung. So kann sie etwa verwendet werden, um Personen zu identifizieren und – z.B. Demenzkranke – zu orten. Auch auf Entbindungsstationen wird die Technik eingesetzt. Dann in Form von Armbändern, die Mutter und Kind tragen, um festzustellen, welches Kind zu welcher Mutter gehört. Das soll auch Entführungen vorbeugen. Eine Bettenidentifikation, die darüber hinaus Informationen zum aktuellen Status hinsichtlich Belegung, Reinigung und Wartung liefert, ist ebenfalls möglich. Auch die Steuerung der Logistik im OP-Bereich kann durch RFID effizienter werden. Die Technik ermöglicht eine schnelle Prüfung, welche Materialien verbraucht wurden ob medizinische Geräte benötigt werden und wo diese zu finden sind. Inzwischen werden RFID-Systeme sogar mit Sensoren gekoppelt, sodass damit Vitaldaten – wie z. B. Herzfrequenz oder Blutdruck – eines Patienten überwacht werden können. Überschreiten diese gewisse Richtwerte, wird mithilfe eines integrierten Alarmsystems das Krankenhauspersonal informiert.
Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird RFID immer wichtiger, denn mit den Chips kann geradezu alles und jeder in eine IT-Infrastruktur eingebunden werden und es gibt viele Vorteile, die dafür sprechen, RFID im Krankenhaus zu nutzen. Dennoch ist die Erfassung und Verarbeitung von sensiblen Gesundheitsdaten immer eine Herausforderung für die Datensicherheit. Daher sollte dies stets gemäß den Regelungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfolgen, um sie vor Missbrauch zu schützen.

Über den Autor
Die Journalistin Miriam Mirza hat Germanistik und Anglistik studiert und arbeitet als Fachredakteurin für das Magazin E-HEALTH-COM.
