Bernhard Nelsen
„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ - Max Frisch
In einem derart wirtschaftlich unfreundlichen Umfeld trotzdem noch ein Höchstmaß an Qualität und Zuverlässigkeit aufrecht zu halten, das ist schon eine echte Herkulesaufgabe. Deshalb mein Chapeau an alle Verantwortlichen im Management und den Mitarbeitern in den Kliniken und Krankenhäusern. Andere hätten hier längst frustriert aufgegeben.
Trotzdem, die Krise wird anhalten. In diesem Zusammenhang fallen mir die oben genannten Worte von Max Frisch ein. In der Krise ist Rationalität gefragt. Deshalb sollte man die Herausforderung der anhaltenden Unterfinanzierung auch als Chance wahrnehmen. Immer mehr Einrichtungen und Träger tun dies bereits.
Spezialisierung in der Ausrichtung und Diversifikation der Einnahmequellen.
So kann man die Grundrichtung der Umstrukturierung der klinischen Leistungserbringer hin zum Versorgungsträger beschreiben. Eine solche Umstrukturierung ist für eine alleinstehende Einrichtung nur sehr schwer umsetzbar. Deshalb verwundert es nicht, dass kaum ein Monat vergeht, in dem nicht eine neue Fusion verkündet wird.
So verändern sich der Gesundheitsmarkt und damit auch seine Anforderungen an die IT. Die neuen Versorgungsträger haben in der Regel mehrere medizinische Einrichtungen, die versuchen sich in der vertikalen Ausrichtung zu spezialisieren. Hinzu kommen ambulante Dienste und MVZs, Reha- und Betreuungseinrichtungen sowie verschiedene Funktionsunternehmen, die ehemals als krankenhauseigene Abteilungen nun zusammengefasst als eigenständiges Unternehmen innerhalb des Verbunds firmieren.

Diese neue Form eines Gesundheitsunternehmens hat zwei wesentliche Merkmale:
In der vertikalen Ausrichtung kann die gesamte Wertschöpfungskette der Patientenbehandlung von der Diagnose, der Therapie bis hin zu pflegerischen Betreuung aus einer Hand angeboten werden. Damit Patienten dieses Angebot annehmen, muss die Qualität überzeugend sein. Um eine entsprechende qualitative Verbesserung für den Patienten zu erreichen, ist eine vernetzte und schnelle koordinierte Kommunikation der Leistungserbringer ein entscheidendes Kriterium. Hier finden Themen wie IHE und eFA ihre Anwendung und können maßgeblich zum Erfolg beitragen.
Das zweite Merkmal ist der Wechsel von Verwaltungs- in Managementstrukturen, die zunehmend als Profitcenter oder eigenständige Konzernfirmen organisiert sind. Damit steht nicht nur die zuverlässige Bereitstellung der administrativen und infrastrukturellen Dienste im Vordergrund, sondern auch deren Effizienz. Effizienz ist in diesem Zusammenhang nicht als statische „Einmal-Umstrukturierung“ zu sehen, sondern als kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Die Basis für diese stetige Herausforderung bietet ein ECM-System. Denn innerhalb des ECM-Systems können optimierte Prozesse als Workflow hinterlegt werden. Die Workflows können dabei abteilungs- und berufsübergreifend eine gemeinsame koordinierte Sicht auf einen Vorgang abbilden (z.B. MDK-Management; Konsilabrechnungen, Projektakte u.a.). Das spart enorm viel Arbeitszeit und fördert die Qualität der Arbeitsprozesse.
Ein ECM ist damit neben den zentralen Applikationen KIS und ERP als gleichwertiges System anzusehen. Es kann die Rolle eines zentralen Kommunikations-BackBone übernehmen, das Ihnen hilft der Krise mit Effizienz und Qualität zu begegnen. Für einen Versorgungsträger ist ein ECM auf Dauer damit unverzichtbar.
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Über den Autor
Bernhard Nelsen berät und betreut bei NEXUS / MARABU Kunden im Rahmen ihrer ECM-Projekte in der Vorplanung und Realisierung. Seine Kernkompetenzen liegen im Bereich der Prozessmodellierung und dem Changemanagement. Sein besonderes Interesse gilt dabei der ganzheitlichen Sicht auf das Unternehmen Krankenhaus.
