Miriam-Mirza
IT in der Pflege
Deutsche freunden sich mit Pflege-IT an
Inzwischen scheinen diese Bedenken in Deutschland jedoch weniger geworden zu sein. Das zeigt die aktuelle Studie „ZukunftsMonitor – Gesundheit neu denken“, die das Bundesforschungsministerium (BMBF) in Auftrag gegeben hat. Die repräsentative Befragung ergab, dass sich ein Viertel der Interviewten vorstellen kann, von modernen Robotern mitgepflegt zu werden. Diese können Krankenpfleger beispielsweise dabei unterstützen, Patienten umzubetten. In Japan sind solche Modelle bereits im Einsatz. Auch der Einsatz von Service-Robotern, die einfache Handreichungen wie das Servieren von Getränken und Speisen übernehmen, wurde in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen bereits umgesetzt.
Die BMBF-Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Menschen in kleineren Kommunen neuen Technologien in Pflege und Gesundheit gegenüber grundsätzlich aufgeschlossener sind als Stadtbewohner. 53,9 Prozent der Landbewohner sehen zum Beispiel in der Telepflege eher Chancen, bei den Stadtbewohnern sind es nur 44,1 Prozent. Da künftig gerade die Versorgung ländlicher Gebiete weiterhin schwierig bleibt, lassen solche Zahlen hoffen, durch die Nutzung moderner Technologien die Versorgungsprobleme besser lösen zu können.
Pflegekräfte müssen Nutzen der IT-Systeme sehen
Aber es muss ja auch nicht gleich der Pflegeroboter sein. Moderne IT kann die Pflegekraft besonders in vielen Bereichen entlasten, beispielsweise durch softwaregestützte Pflegedokumentation und elektronische Pflegeberichte. Berufsübergreifende Lösungen können außerdem dafür sorgen, dass pflegerische Informationen für klinische Entscheidungsprozesse genutzt werden können.
Die beschriebenen Systeme können das Pflegepersonal entlasten und die Versorgung des Patienten verbessern. Ohne die aktive Mitarbeit der Pflegekräfte geht es jedoch nicht. Deren Akzeptanz hängt jedoch entscheidend davon ab, dass die IT-Lösungen nicht zu Mehraufwand führen und das Pflegepersonal nicht fürchten muss, ersetzt oder in seinen Kompetenzen geschwächt zu werden.
Weitere Informationen
Die Ergebnisse der Befragung können unter diesem Link abgerufen werden:

Über den Autor
Die Journalistin Miriam Mirza hat Germanistik und Anglistik studiert und arbeitet als Fachredakteurin für das Magazin E-HEALTH-COM.
