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EPA ist wichtigstes Digitalisierungsthema

Die Digitalisierung hat Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen fest im Griff. Im Zeitalter von E-Health muss sich jede Klinikleitung mit dem Thema auseinander setzen und für das eigene Haus Prioritäten setzen. Die Elektronische Patientenakte steht dabei laut einer Umfrage hoch im Kurs.

Die Personalberatungsagentur Rochus Mummert befragte 362 Führungskräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft. Die Mehrheit der Befragten sieht demnach bedeutende Verbesserungen durch die Digitalisierung: „vor allem eine höhere Qualität bei der Patientenversorgung, so 71 Prozent der Befragten, effizientere Operationen und Behandlungen (67 Prozent) und Kosteneinsparungen (64 Prozent)“. Doch beschränkt sich die Digitalisierung auf einzelne Projekte. „Eine unternehmensübergreifende Digitalstrategie haben nur knapp 40 Prozent der befragten Einrichtungen.“, sagt Oliver Heinz, Partner bei Rochus Mummert und Leiter der Studie.

Besonders sinnvoll finden die Studienteilnehmer die Digitalisierung bei der Speicherung von Patientendaten (97 Prozent), bei der medizinischen Diagnostik (86 Prozent) und bei der Steuerung des stationären Behandlungsprozesses. Als mit Abstand wichtigstes Digitalisierungsthema gilt die Elektronische Patientenakte, das sagen 62 Prozent der Befragten, im Vergleich dazu spielen andere Themen nur eine untergeordnete Rolle:

Nicht nur in den Krankenhäusern spielt die ePA eine zentrale Rolle, soll sie doch ein zentraler Baustein der digitalen Gesundheitsversorgung und Herzstück der Telematikinfrastruktur werden. Patientengeführt, einrichtungsübergreifend und lebenslag soll sie sein, „wichtige medizinische Daten sektorenübergreifend umfassend verfügbar machen und damit zur Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Transparenz im Gesundheitswesen beitragen“, so die Bundesregierung. Bis Ende 2018 soll die gematik die dazu erforderlichen vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen haben.

Allerdings zeigt die aktuell laufende Berichterstattung, dass noch viel unklar ist:

  • Abgrenzung bzw. Zusammenlegung einzelner Aktenkonzepte
  • Verbindliche Spezifikationen und Interoperabilitätsvorgaben
  • Finanzierung und Vergütung
  • Haftungsrechtliche Fragen für Ärzte

Sicher ist jedoch, dass es irgendwann eine flächendeckende elektronische Patientenakte geben wird, die unter anderem mit Patientendokumenten aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gefüllt werden soll. Gesundheitseinrichtungen tun also gut daran, bereits heute mit einer internen digitalen Patientenakte zu starten, die dann einen standardisierten - idealerweise IHE-konformen - einrichtungsübergreifenden Dokumentenaustausch ermöglicht.

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