Miriam-Mirza
Deutsche Krankenhäuser müssen beim Thema Digitalisierung und Datensicherheit aufholen
Der Vergleich zeigt: Um auch international mithalten zu können, müssen sich Kliniken in Deutschland weiter anstrengen. So besitzen 12 Prozent der Häuser gar keine elektronische Patientenakte. Und auch beim Thema elektronische Datenübermittlung, z.B. in Form von Patienteninformationen, Diagnosen oder Laborergebnissen, sind andere Länder wie Dänemark, Schweden oder die Niederlande deutlich besser aufgestellt. Im Bereich ePrescribing (elektronisches Rezept) liegt Deutschland sogar 6 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Lediglich ein Drittel der befragten deutschen Krankenhäuser tauscht Daten mit externen niedergelassenen Ärzten aus – in Dänemark tun das mit 94 Prozent fast alle Kliniken.
Doch nicht nur die Digitalisierung und Vernetzung sollte vorangetrieben werden, auch der Datenschutz bedarf einer Verbesserung. Die meisten Häuser der Akutversorgung (98 Prozent) haben zwar passwortgeschützte Zugänge zu ihren IT-Systemen. Zusätzliche Schutzmaßnahmen wie z.B. durch digitale Signaturen (25 Prozent) sind jedoch nur wenig verbreitet, so das Ergebnis der Studie.
Das nur mäßige Abschneiden Deutschlands im internationalen Vergleich könnte nicht zuletzt daran liegen, dass noch nicht genug für die IT der Krankenhäuser aufgewendet wird. 60 Prozent der Akutkrankenhäuser investieren lediglich 1 bis 3 Prozent ihres Gesamtbudgets in diesen Bereich. 19 Prozent der Kliniken geben laut der europäischen Studie sogar weniger als 1 Prozent aus. Beim Spitzenreiter Dänemark planen 50 Prozent der Kliniken sogar mehr als 5 Prozent ihres Finanzetats für die IT ein.
Für die Untersuchung wurden 1.717 Akutkrankenhäuser in der EU und darüber hinaus in Kroatien, Island und Norwegen in Telefoninterviews befragt. In Deutschland haben 201 Krankenhäuser an der Befragung teilgenommen.
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Über den Autor
Die Journalistin Miriam Mirza hat Germanistik und Anglistik studiert und arbeitet als Fachredakteurin für das Magazin E-HEALTH-COM.
