Miriam-Mirza
CIRS – aus Fehlern lernen
Anonyme Meldung
Die Meldung läuft in der Regel über ein Formular, das anonym ausgefüllt und an ein Portal gesendet werden kann. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt. Beim Ausfüllen hat der Meldende auch bereits die Möglichkeit, einen Vorschlag zu machen, wie Fehlern künftig vorgebeugt werden kann. Anschließend werden die eingegangenen Vorfälle von Fachleuten bewertet, mit einem Lösungsvorschlag versehen und im CIRS-Portal veröffentlicht.
So viel zur Theorie. In der Praxis hingegen nutzten viele Krankenhausmitarbeiter das System nur zögerlich, aus Angst, für Fehler vom Arbeitgeber belangt zu werden. Wer jedoch einen Vorfall im CIRS meldet, muss in der Regel nicht mit rechtlichen Folgen rechnen und kann daher auch nicht vom Arbeitgeber mit disziplinarischen Maßnahmen belangt werden.
CIRS-Systeme setzten sich immer mehr durch
Dieses Wissen scheint sich in den letzten Jahren auch in deutschen Kliniken durchgesetzt zu haben. Das zeigt eine Untersuchung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit. Die schriftliche Online-Befragung wurde unter 572 Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken durchgeführt. Eines der Ergebnisse: Inzwischen setzen 68 Prozent der Kliniken auf ein lokales CIRS. Das sind doppelt so viel wie im Jahr 2010, als lediglich 34 Prozent ein solches System nutzten. Trotz der positiven Entwicklung sehen viele Häuser noch Verbesserungsbedarf im offenen Umgang mit Fehlern, bei Vernetzung und Austausch zwischen den Kliniken bzw. den Abteilungen und bei der Standardisierung der Verfahren.
Dabei könnte ein überregionales CIRS-System helfen. Und genau darum bemüht sich das Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland. Hier arbeiten verschiedene Interessensgruppen – von Krankenhäusern über Ärzte bis hin zu Patientenvertretern – an der Einrichtung eines überregionalen und einrichtungsübergreifenden Berichts- und Lernsystems. Bei dem System steht das interprofessionelle und interdisziplinäre Lernen aus unerwünschten Ereignissen im Vordergrund. Das Ziel ist also nicht, Fehler zu bestrafen, sondern zum Wohl des Patienten aus ihnen zu lernen, Risiken zu minimieren und langfristig die Behandlungsqualität zu verbessern.
Weitere Informationen
Ein lokales CIRS-System ist auch mit dem PEGASOS ECM-System leicht umzusetzen. Wenn Sie Interesse daran haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie unverbindlich zu den Möglichkeiten.
Allgemeine Informationen finden Sie hier:

Über den Autor
Die Journalistin Miriam Mirza hat Germanistik und Anglistik studiert und arbeitet als Fachredakteurin für das Magazin E-HEALTH-COM.
