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Anett Kopielski

Aktionsbündnis Patientensicherheit veröffentlicht neue CIRS-Handlungsempfehlung

Zu den wichtigsten Instrumenten eines guten klinischen Risikomanagements zählen Berichts- und Lernsysteme (CIRS – Critical Incident Reporting System). Dort können Klinikmitarbeiter Fehler, Vorfälle oder technische Störungen anonym eingeben. Fehlerquellen können so analysiert und gezielt behoben werden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) hat nun eine neue Handlungsempfehlung für den optimalen Betrieb von klinischen Risikomanagementsystemen vorgestellt.

„Es reicht bei Weitem nicht aus, einfach nur die nötige Soft- und Hardware zu installieren“, so Hardy Müller, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses. Eine CIRS-Einrichtung sollte immer mit einer umfassenden Aufklärung und Anleitung der Mitarbeiter verbunden sein. Dazu benötigt man genügend personelle und finanzielle Ressourcen, ebenso für die Analyse der eingegangenen Berichte. Wichtig ist aber auch die Motivation der Mitarbeiter. Das System sollte dazu leicht zugängig und bedienbar sein und Vertraulichkeit zusichern. „Rückmeldung ist die beste Motivation“, so Müller. Dazu sollten Ergebnisse veröffentlicht werden und im Qualitätsmanagement berücksichtigt werden.

Das Interesse an CIRS wächst. Denn ein gut geführtes Meldesystem kann die Zahl unerwünschter Ereignisse deutlich reduzieren. So beteiligten sich 2015 bereits 28 % der Kliniken an einrichtungsübergreifenden Fehlermeldesystemen, im Jahr 2010 waren es noch 18 %. Mittlerweile wird die Beteiligung auch gesetzlich gefördert. Krankenhäuser erhalten dann Vergütungszuschläge.

Zu einem umfassenden Risikomanagement zählen neben einem CIRS aber noch mehr Faktoren. In einer weiteren Handlungsempfehlung stellt das APS derzeit Mindestanforderungen zusammen, die an den Aufbau eines klinischen Risikomanagementsystems gestellt werden müssen.


Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS):

Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen, aus Industrie und Wirtschaft sowie weitere Interessierte haben sich im APS zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins. Das APS wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden.

Anett Kopielski

Über den Autor

Anett Kopielski ist bei der NEXUS im Bereich Marketing und Unternehmenskommunikation tätig und betreut u.a. die NEXUS / MARABU. Sie beschäftigt sich mit aktuellen Trends, Studien und Entwicklungen rund um den Gesundheitsmarkt und speziell Enterprise Content Management.

CIRS-Handlungsempfehlung

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